Paul Seilers ZARAH LEANDER Archiv

roter Pfeil A R C H I V 1942-45 - 19

Bilder, Fotos, Zeitungsausschnitte etc. aus den Jahren 1942-45




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 Zarah Leander mit Hans Brausewetter
 
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42b185b Filmprogramm 1943 "Damals" mit Zarah Leander

 Cinema &Theater Holland Nr. 16/1943:

42b185f "Damals" 1942
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42b185c Filmprogramm 1943 "Damals" mit Zarah Leander
 
42b185d Erstes Programmheft zu "Damals" nach 1945
 
 Reklamen aus Spanien: 
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42b186a Reklame aus Spanien zu demFilm "Damals"
 
42b186b Titelbild aus Italien
 
42b184e  Der Film "Damals" mit Zarah in Frankreich   
 
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Nachkriegsprogrammzettel, schon ab 1945
liefen Leander-Filme wieder in den Kinos 
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 Hamburger Morgenpost am 5. März 1974:
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FILMKRONIK von CARL BJÖRKMAN
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 PROPAGANDA
   direkt und indirekt
Wolken über England --- Eine nächtliche Begegnung ---Ja, versteht Weibsbilder 
             Carol Reeds Film über William Pitt den Jüngeren und Napoleon scheint in hohem Grad von Dr. Ake Thulstrup inspiriert zu sein. Zum Vergleich sollte dem Film in diesem Fall das kürzlich erschienene kleine Schriftstück „Im Schatten des Kaisers“ gegenübergestellt werden, das auch von einem anderen Machthaber handelt, obwohl die ganze Zeit über Napoleon gesprochen wird. In Reeds Film „Wolken über England“ fällt nicht ein Wort über die heutige politische Realität, aber eigentlich ist nur davon die Rede. Man glaubt, einen Teil dieser Vergleiche früher einmal gehört zu haben: Die über Napoleon und seine europäischen Neuordnungspläne und über England und die feste Klippe, an der die napoleonischen Wogen zusammenbrachen. Wolken über England variiert die Debatte: Diesmal ist es Churchill, der hier seine historische Entsprechung in William Pitt dem Jüngeren findet, der sein Volk zur Zeit der napoleonischen Bedrohung stählte; er sagte seinerzeit manche politische Wahrheiten, die Churchill gut jetzt gesagt haben könnte, und wenn er nicht Havannazigarren rauchte, so trank er stattdessen umso mehr Portwein.                            
      Der Fehler des Films ist natürlich der, dass er zu offensichtlich ist. Obwohl englisch in seiner Tendenz, ist er deutsch in seiner Gestaltung --- es ist ganz einfach genau die gleiche Art von pathetischer Propaganda, von der der deutsche Film kürzlich eine gediegene und langweilige Probe in dem Film über Friedrich den Großen gab. Sturm über England ist zu lang und zu ernst. Es wird zu wenig dem Zufall überlassen und nur das mit eingeschlossen, was das Jahr 1943 betrifft --- oder besser: Das, was 1942 noch immer aktuell war --- und wüsste man nicht, dass diese Figuren historisch sind, so könnte man glauben, sie seien erfunden, um den Absichten zu entsprechen. So klargestellt ist hier die historische Realität. Sie ist deutsch, wie gesagt --- auch in ihrer statuenhaften Art und ihren gewaltigen Forderungen. Es gibt keine Frau in dem Film, aber man macht die seltsame Entdeckung, würde hier eine weibliche Rolle gefunden, die im Stil wie die von Pitt wäre, so müsste sie gekonnt gespielt werden, ideal von --- Zarah Leander.
     Nein, als Propaganda ist dieser Film misslungen. Weil man dabei gähnt. Man findet die englische Art nicht besser, nachdem man diesen Film gesehen hat. Wohl aber nach dem Film Mrs Miniver. Sie hat ein Privatleben, das hat Pitt zurzeit nicht.
     Nun kann man tatsächlich nach Lichtblicken im Film suchen und jedes Mal erfreut aufatmen. Ein Mal verschnaufen mit wirklich gesunder Lunge, und da erkennt man den alten Reed wieder, den erfinderischen Verfasser von Thrillern, der Eine Dame verschwindet machte. Das geschieht gerade dann, als König Georg würdevoll im Kanal badet und seine treuen Untertanen, am Ufer versammelt, „Gott schütze den König“ singen. Ein anderes Mal soll Talleyrand eine spirituelle Verbindung zu Heß herstellen. Selbst Robert Donat, der hier für das Statuarische eintritt, um es irgendwie zu erfassen, vollführt aber doch mit großem Geschick seine Virtuosen-Nummer aus Mr Chips: ohne Maskierungskünstler glaubhaft zu altern.
      Zarah Leander einzuschätzen, fällt mir zuweilen ein wenig schwer --- sowohl aus politischen wie auch aus akustischen Gründen. Ich werde auch keine Schwäche für sie haben, nachdem ich Eine nächtliche Begegnung sah. Man stellt nach dem Film nur noch einmal fest, dass der hervorragende Revuestar --- welch großartiger Fund für Wally! --- ganz einfach nicht für den Film passt.
    Unter anderem, weil ihr Stil --- als Frau und als Künstlerin ---  zu einer Zeit gehört, in der der Film noch nicht existierte. Sie passt irgendwie nicht auf die Leinwand, wo durch ihr herrliches Erscheinungsbild den Mitwirkenden Gefahr droht, völlig in den Schatten gestellt zu werden, und wenn man sagt, sie passe für die Revue, so fühlt man, sie hätte noch besser ins Kabarett gepasst, wo sie vielleicht eine außerordentliche Vortragskünstlerin geworden wäre in dem prachtvollen Format, das dem Münchener Kabarett nicht fremd ist und das früher einmal auch von Juno geschätzt wurde. Ihre Lieder in diesem Film --- gesungen in einer tiefen, schwingenden Tonlage --- sind nun ihr eigentlicher Reichtum. Aber die Gesten, mit denen diese Lieder vorgetragen werden, ja die Art an sich, wie sie geschehen, machen die Künstlerin auf der Leinwand unzeitgemäß.
     Eine nächtliche Begegnung romantisiert --- und bagatellisiert --- einige der ernstesten und intimsten Konflikte, die der Krieg mit sich gebracht hat: die Tragik für Menschen, die einander sehr mögen. Ein Variete-Star, der sich mitten im Krieg in einen Kampfflieger verliebt; da gibt es natürlich Stoff für einen Konflikt. Aber mehr wird es auch nicht, und man sitzt und spürt, ein Film über solche Dinge müsste gerade jetzt vor Zärtlichkeit und Besorgtheit vibrieren können. Ein deutscher Film hat einmal --- in einer weit anspruchsloseren Form --- auf eine sehr viel ergreifendere Art den Krieg mit dem traurigen Los der Liebe geschildert. Der Film hieß Urlaub auf Ehrenwort.
      Aber um Rosalind Russel herum glitzert es! Sie ist eben ein kleiner Star von der Art, die der Film gern vorführt und bei dem man sich nicht leicht vorstellen kann, in einer anderen Kunst-Art zu seinem natürlichen Recht zu kommen. Der Film der Woche Ja, versteht Weibsbilder ist an und für sich ein recht belangloser Film --- vom üblichen Hollywoodformat. Aber Rosalind Russel schenkt seinem angemessenen, schlichten und komischen Einfühlungsvermögen einen gewissen intelligenten Stil.
    Denn im Grunde ist sie nur eine Bagatelle, diese kleine Anekdote über die Direktorin, die --- aus Rücksicht auf die Frauen der männlichen Kunden --- gezwungen ist, sich einen Sekretär mit Sex-Appeal anzuschaffen. Und natürlich selbst das letzte Opfer seines Charmes wird. Dem Regisseur ist es nicht gelungen, dem Thema eine geistreichere Wirkung abzugewinnen, und er beherrscht nicht ganz die schwierige Kunst, das Stück sehr leicht zu beenden.
     Es gibt jedoch viel bezaubernden Glanz in der kleinen Komödie und deren Eleganz ist vornehm. Aber vor allem ist es Rosalind selbst, eine reizvolle Schauspielerin, strahlend schön anzuschauen und witzig, ihr zuzuhören. Eine schlanke kleine Dame, lächelnd und voll Energie. Rosalind --- ja, der Name weckt shakespearesche Assoziationen --- (. . . )
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Filmjournalen Schweden 14. Februar 1943:
42b201z  "Die große Liebe"mit Zarah lief 1943 auch in Schweden
 Schönes und seelenvolles Bild von Zarah Leander, die nun im neuen Film "Nächtliche Begegnung"

("Die große Liebe") herausgekommen ist, in dem die schöne Zarah einem Flieger in einem Luftschutzkeller

während eines Bombenangriffs begegnet, was zu weiteren dramatischen Verwicklungen führt.

 
Schwedische Zetungsreklame 1943 zu dem Film "Die große Liebe" mit Zarah Leander
42b196d  Schwedische Zetungsreklame 1943 zu dem Film "Die große Liebe" mit Zarah Leander
 
 
 

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