B Ü H N E N R O L L E N
Zarah Leander - Die Karriere 'Auf den Brettern die die Welt bedeuten'
Bevor Zarah Leander im Jahre 1936 in Wien ihr deutschsprachiges Theaterdebut gab, spielte sie bereits seit 5 Jahren in Skandinavien in zwölf Revuen, einer Komödie, Die Schule der Kokotten, einem Schauspiel, Eine japanische Tragödie, und in zwei Operetten. Die lustige Witwe von Franz Lehár hatte am 1. September 1931 in Stockholm Premiere. Ihr Partner war der damals sehr berühmte schwedische Schauspieler Gösta Ekman. Die Premiere von 'Eine Frau, die weiß, was sie will' von Oscar Straus fand am 8. September 1933 in Göteborg statt. In dieser Rolle war sie 1960 auch in Wien zu sehen. Das folgende Verzeichnis umfaßt sämtliche deutschsprachigen Bühnenstücke, in denen sie ab September 1936 mitwirkte.
Axel an der Himmelstür
Musikalisches Lustspiel von Ralph Benatzky
Textbuch: Paul Morgan und Adolf Schütz mit Beiträgen von
Max Hansen und Liedtexten von Hans Weigel
Regie: Arthur Hellmer
Darsteller: Zarah Leander (Gloria Mills), Max Hansen (Axel), Paul Morgan, Otto Wallburg, Heidemarie Hatheyer
Lieder: Kinostar, Gebundene Hände, Eine Frau von heut
Ort: Theater an der Wien, Wien, ab 1. September 1936 (Welturaufführung)
Die Handlung spielt in Hollywood.
Ein Reporter will die berühmte Filmschauspielerin Gloria Mills (Zarah Leander) interviewen. Die Diva (in Anlehnung an Greta Garbo) zeigt sich hochmütig und will niemanden empfangen.Der Reporter (Max Hansen) verkleidet sich als Greis, um als Komparse ins Filmatelier vorzudringen. Er stiert die große Gloria im Atelier so lange an, bis diese sich belästigt fühlt und den Hinauswurf des alten Mannes verlangt.Die Diva, nach außen hochmütig, im Innern aber hilfsbereit, hat ein Herz für den Alten. Er tut ihr leid, und sie lädt ihn zu einem Abendessen ein, um sich zu entschuldigen. Als der Herr, nunmehr ein junger Max Hansen, bei der Diva erscheint, droht ihm erneut der Hinauswurf. Aber er bezwingt ihr sprödes Herz, das nach einer verunglückten Liebesaffäre ohnehin gerade tröstungsbedürftig ist, und es kommt zu einem Happy-End.

Links: Zarah Leander als Filmstar Gloria Mils in dem Bühnenstück <Axel an der Himmelstür>. Rechts mit ihrem Partner Max Hansen, mit dem sie bis zu dessen Lebensende freundschaftlich verbunden blieb.
Bild oben Mitte: Nach der Premiere am 1. September 1936 im Theater an der Wien von links, Zarah und ihr Partner Max Hansen, dem sie dieses Engagement zu verdanken hatte, rechts Ralph Benatzky, sie übertrug ihm auch die Lieder und Musik für ihren ersen UFA-Film. In seinem Tagebuch schilderte er sie so: " -- eine große, rotblonde, heroische Kontro-Altistin aus Stockholm, das was man mit <junonischer Erscheinung> bezeichnet--."

Musical von Ernst Nebhut und Peter Kreuder
Ort: Raimund-Theater, Wien, ab 5. September 1958 (Welturaufführung)
Gastspiele: 1959 in München, Berlin und Hamburg
In Anlehnung an das Bühnenstück Frau Warrens Gewerbe von George Bernard Shaw.
Es gibt Tränen, Ohrfeigen, Melancholie und schließlich ein Happy-End.
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Die NRZ berichtete am 3. Oktober über die Premiere von <Madame Scandaleuse>: Leander-Fieber in Wien. Stürmisch geforderte Vorhänge nach der Uraufführung. 39 Vorhänge wurden nach der Uraufführung (--) gezählt. (--) Die meisten davon konnte wohl der Star des Abends für sich persönlich buchen: Zarah Leander stand in einem Meer von Blumen. Manche von den Hunderten, die ihr stürmisch zujubelten, erinnerten sich vielleicht noch an ihren großen Erfolg vor zwanzig Jahren im Theater an der Wien, wo sie von der UFA für ihren großen Siegeszug entdeckt wurde. Die meisten aber werden jedenfalls ihre Erfolgsfilme noch in Erinnerung gehabt haben. Sie applaudiertem ihrem Idol von einst, der Traumheldin ihrer jüngeren Jahre, die sie inzwischen über den vielen Erlebnissen der letzten Zeit und manchem neuen Star aus den Augen verloren hatten. Und sie stellten glücklich und dankbar fest: sie ist die alte geblieben. Die gleiche unwahrscheinlich tiefe, etwas raue Stimme, die fast monumentale Gestalt, deren Filmpartner immer Gardemaß haben mussten, das Zwielicht der Halbwelt, das die von ihr verkörperten edlen Frauengestalten immer bis kurz vor Filmschluß mit einem fragezeichen versah. Zarah war in der Uniformität der Gestalten und Gedanken jener Jahre die große Ausnahme. Sie hatte den Reiz des Besonderen, leicht Verruchten, halb Verbotenen, ohne die Grenzen des Elaubten und Erwünschten wirklich zu überschreiten. So lockte und faszinierte sie Millionen. (...) Lothar Später |
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Regie: Karl Farkas
Darsteller: Zarah Leander, (Manon Cavallini)

Musical von Karl Farkas und Peter Kreuder (nach Motiven von Oscar Wildes
Komödie "Lady Windermeres Fächer")
Regie: Karl Farkas
Darsteller: Zarah Leander (Mrs. Erlynne), Paul Hörbiger (Lord Augustus Lorton), Friedl Czepa, Ursula van der Wielen, Hans Henn
Lieder: Ich bin eine Frau mit Vergangenheit, Mich hat die Welt kaltgestellt, Die Liebe geht seltsame Wege, Heinrich der Achte, Ich kann den Frühling kaum erwarten, Ich kann allem widerstehn
Ort. Raimund-Theater, Wien, ab 22. Oktober 1964 (Welturaufführung)
Gastspiel: März / April 1965 im Theater des Westens, Berlin
Musical von Peter Thomas, Ika Schafheitlin, Helmuth Gauer
Regie: Werner Saladin
Darsteller: Zarah Leander (Aureliana, Königin von Bessadanien)
Lieder: Wodka für die Königin, Das ist die große Zeit, Wenn am Schwarzen Meer, Dante
Ort: Operettenhaus, Hamburg, ab 14. November 1968 (Welturaufführung)
Gastspiel: 4. September bis 10. November 1969 am Raimund-Theater, Wien.

Musical von Stephan Sondheim und Hugh Wheeler
(nach dem gleichnamigen Film von Ingmar Bergman)
Regie: George Martin (in der Originalinszenierung von Harold Prince)
Darsteller: Zarah Leander (Madame Arnfeldt), Susanne Almassy, Dagmar Koller, Naemi Priegel, Marianne Becker, Peter Haener
Lieder: Liaisons, Ein Leben voller Glanz
Ort: Theater an der Wien, Wien, ab 14. Februar 1975
Gastspiel: ab September 1978 am Folkanteater, Stockholm